Die physiologische Wirkung der Flavonoide

Flavonoide haben nachweislich positive Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System, indem sie die Oxidation von Fettsäuren hemmen, die Triglyzerid- sowie die LDL- („schlechtes“ Cholesterin) Werte senken und gleichzeitig die Konzentration des HDL- („gutes“ Cholesterin) erhöhen. Dadurch kann das Risiko der Arteriosklerose verringert werden. Darüber hinaus haben Flavonoide auch blutdrucksenkende Eigenschaften und erhöhen die Stabilität der Gefäßwände (Endothel), indem sie deren Steifheit reduzieren. Sie hemmen die Verklumpung und Ausfällung von Blutplättchen, verringern die Bildung von Blutgerinnseln und besitzen zudem leberschützende sowie lichtschützende Wirkungen. Sie wirken entzündungshemmend und können helfen, langfristige Komplikationen von Diabetes mellitus zu verhindern.

Die meisten Flavonoide sind in der Lage, Prozesse zu hemmen, die an der Entstehung von Tumorerkrankungen beteiligt sind, und können darüber hinaus die Nebenwirkungen der Chemotherapie reduzieren. Dies steht einerseits im Zusammenhang mit ihren antioxidativen Eigenschaften, also ihrer Fähigkeit, freie Radikale zu binden und zu neutralisieren, andererseits sind auch ihre entzündungshemmenden und immunmodulierenden Eigenschaften von großer Bedeutung. Es hat sich gezeigt, dass verschiedene Flavonoide das Wachstum, die Teilung, die Metastasierung und die Gefäßbildung von Tumorzellen hemmen können, was zur Verringerung der Tumorentstehung beiträgt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass zahlreiche wissenschaftliche Studien die krebshemmende Wirkung der Flavonoide, ihren Beitrag zum Schutz der Herz- und Gefäßgesundheit sowie zur Stärkung des Immunsystems belegen. Durch den Konsum dieser Wirkstoffe kann die schädliche Wirkung oxidativer freier Radikale, die sowohl aus der Umwelt als auch im Körper selbst entstehen, verringert werden. Dadurch werden die Zellen (und das Erbgut) geschützt und ihre normale Funktion gesichert.

Heute ist allgemein bekannt, dass Herz-Kreislauf-Erkrankungen – wie Herzinfarkt und Schlaganfall – die häufigste Todesursache in unserem Land darstellen. Zellbiologische Experimente haben gezeigt, dass ein großer Teil der polyphenolischen Verbindungen äußerst wirksame Radikalfänger, also Antioxidantien, sind – mehrfach stärker wirksam als beispielsweise Vitamin C oder Vitamin E.

Was den Gehalt an Anthocyanidinen und Flavonoiden betrifft, sind nicht alle Früchte „gleich geschaffen“: Es gibt Früchte wie die schwarze Kirsche, verschiedene Heidelbeerarten, Schlehen oder schwarze Johannisbeeren, die besonders große Mengen dieser Verbindungen enthalten. Auf dem Land lohnt es sich, diese Pflanzen im eigenen Garten anzubauen; wenn dies nicht möglich ist, kann man sie auch in Form konzentrierter Nahrungsergänzungsmittel zu sich nehmen.

 
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Untersuchung des Zusammenhangs zwischen Flavonoidaufnahme und kardiovaskulärer Mortalität bei erwachsenen US-Amerikanern